We all live in a yellow submarine

10.09.2020

Juhuuu! Ich hab's geschafft! Und dank Coaching... Entschuldigung für meine Euphorie, ich fange von Anfang an: Der Fortbildungschef einer deutschen technischen Firma hat mich gebeten darzustellen, wie konkret ich mit seinen Kollegen vom Projekt-Management und Verkauf im 1:1-Coaching arbeite. "Du kennst sie, Techniker, sie wollen alles detailliert haben und die noch Zögernden würden gerne alles über deine Methode wissen." Zuerst wollte ich mich wehren - es ist doch immer so individuell, die Themenkreise ändern sich in dem Prozess - NEIN, das kann kein Coach auf Erden schaffen. Später ist mir aber eingefallen: "Wenn deine Klienten etwas Unlösbares knacken wollen, wenden sie sich an dich, Milan. Mann, diesmal wendest Du dich auch an jemanden!"

Raphael Schildgen ist Coach, Mentor und Europameister im Public Speaking und dank unserer Zusammenarbeit konnte ich meine Coaching-Welt in völlig anderer Dimension entdecken und total fasziniert beschreiben. Jetzt werdet es auch ihr mitbekommen - viel Spaß dabei!

Also, wenn ich Leuten helfe, treffen wir uns immer in angenehmer Atmosphäre, z. B. in einem Café. Damit Du aber meine Methode besser verstehen kannst, stell dir vor, wir treffen uns am Meeresstrand. Mach bitte deine Augen zu... Perfekt! Wir genießen die Strandatmosphäre und sprechen locker darüber, warum Du gekommen bist. In der Regel suchen die Menschen einen versunkenen Schatz, der sich tief unter der Oberfläche verbirgt. Ich erkläre dir, dass Du dich hier am Strand trotz der Wildheit aller Ozeane sicher fühlen kannst, weil es auch im Ozean Regeln gibt. Stell dir also vor, ich bin kein von der International Coaching Federation zertifizierter Coach, aber ein erfahrener U-Boot-Kapitän, der den IMO-Standards* folgt und dich tüchtig fragt, wie Du dir deine Reise vorstellst. Denn Coaching ist gewisse Art Reise und ich will, dass Du dich wohl fühlst.

Allmählich wird klar, dass Du tatsächlich wegen Schätzen gekommen bist: "Einst hatte ich DIES und habe es VERLOREN, ich SUCHTE JENES und habe ETWAS ANDERES gefunden, ich TRÄUME von DIESEM UND JENEM und kann es NICHT FINDEN, ich möchte ANDERS WERDEN und kann es NICHT ERREICHEN. Oder HABE viele Schätze um mich herum, DOCH ES BRINGT MIR NICHTS. Ich möchte meine SCHÄTZE MIT JEMANDEM TEILEN, DOCH ICH WERDE IGNORIERT." Du erzählst über deine LEBENSSCHÄTZE.

Es gibt Tausende verborgene Schätze auf dem Grund des Ozeans. Aber dir liegt nun EINER ganz besonders am Herzen. Und du erzählst mir, wie dieser Schatz aussieht und was er dir bedeutet. Du weißt nicht, wo er ist, aber Du weißt, dass er an einer dunklen, nicht leicht zu findenden Stelle steckt. Diese erste Phase unserer Sitzung heißt ONBOARDING und wir gehen schon langsam zu einem U-Boot, wo Du von mir erfährst, dass es deine Maschine ist und dass Du die Schlüssel davon hast. Mann, warum guckst Du mich so überrascht an, dass der Schlüssel passt? Erst jetzt kommt das Wichtigste - ich mache dich gleich zum Co-Captain.

Manche Co-Kapitäne fragen mich überrascht: "Warum gerade ein U-Boot? Wieso nehmen wir nicht ein ordentliches Schiff?" Da erinnere ich sie an unser Anfangsgespräch über Lebens-Schätze. Jetzt ist es dir klar: Stärke von U-Booten gegenüber Schiffen liegt nicht nur darin, dass U-Boote theoretisch alle Orte der Ozeane erreichen können. Und gerade das brauchst Du, weil auch die größten Schätze unserer Persönlichkeit ebenfalls weit unter der Oberfläche versunken liegen. Weiterer Vorteil ist, dass sie auch versteckt operieren und nur schwer aufgedeckt werden können. Und das willst Du ja auch: Da dein U-Boot als TOOL zu deiner Selbsterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung da ist, bleiben deine Aktivitäten nicht einmal mit Radaren anderer Leute erfassbar. Und so soll es auch bleiben - dein privates und geheimes TOOL deiner Schatzsuche und deines persönlichen Wachstums. Sogar so geheim, dass Du dir deines Tauchbootes bis heute nicht bewußt warst...:-) Ja, Lachen ist an Board nicht verboten.

Bereits in diesem Moment spürst Du, dass mein Coaching etwas wie geführte Leben-Schatzsuche ist, und bist intensiv am Nachdenken, mit welchen Schätzen Du beginnst und wie Du sie klipp und klar definierst. SCHATZ AUF DER KARTE MARKIEREN - unser nächster Schritt. Du markierst ihn rot und wirst als Ziel in dein Navi eintippen. Nervös? Brauchst Du nicht sein, weil ich dich mehrmals ordentlich frage, damit Du dich besser orientierst und dich nicht vertippst... Frage ans Publikum: Wer von euch hat schon mal im Navi etwas falsch eingegeben und ist am entgegengesetzten Ende der Welt herausgekommen? Jetzt lacht ihr, aber wenn das wirklich passiert, dann ist es gar nicht witzig, ihr seid echt wütend, sauer auf euch selbst und die ganze Welt. Unnötige Verschwendung eigener Energie. Doch zurück zu dir: Hab keine Angst, dass Du das Reiseziel falsch eintippst. Bevor Du ENTER bestätigst, habe ich für dich wichtige Fragen aus meinem eigenen Logbuch und aus Logbüchern meiner Ex-Co-Kapitäne.

Die dritte Etappe wirst Du auch mögen: Navi zeigt schon einige Routen und deine SCHATZSUCHE kann tatsächlich anfangen. Überall herrscht Frieden und Stille und wir beide lassen uns von der angenehmen Strömung treiben. Geil! So kann es aber nicht bleiben, denn jede Strömung ist einmal zu Ende. Im Ozean lassen sich Millionen Menschen das ganze Leben lang passiv treiben und Du bist dir schon bewusst, dass Du anders bist und dass es ohne Motoren in diesem Moment nicht weitergehen kann. Ich zeige dir, wie man sie anwirft. Und nicht nur das - Du wirst Schritt für Schritt hautnah spüren, wie der Motorengang deine Batterien effektiv auflädt. Hast Du es mal erlebt, wie das Leben mit vollen Batterien aussieht und wie es ist, jeden Morgen mit voller Kraft aufzustehen und sich den ganzen Tag mit Freude und Leidenschaft ins Werk zu stürzen?

Es ist wasserklar, dass Du dich bereits weit weg außerhalb deiner Komfortzone befindest, bist aber nicht dagegen und am Tun mir sogar hochmütig und glücklich zu sein scheinst. In deinem U-Boot orientierst Du dich nämlich besser und besser willst noch mehr und mehr erfahren. Ok! Gehen wir also in den dunklen Computerraum, um die SCHATZSUCHE in einzelnen Schritten zu planen. Wie kommen wir schneller und sicherer ans Ziel, wie genießen wir die Fahrt trotz Probleme und Unsicherheiten? Wie erreichen wir mehr mit weniger Mühe?...

Im Dunklen ahnst Du komplizierte Schaltschränke mit Tausenden Kabeln, stolperst über dicke Kabelstränge, stehst ab und zu auf der Leitung und siehst viele rhythmisch blinkende Buttons. Dass dein Computer keine Lösungen auf meine Fragen anbietet? Keine Angst, Du bist schon am Fahren und Fahren heißt Flow. Und dein Computer liebt Flow so sehr, dass Motoren nicht viel Kraftstoff brauchen und Batterien ständig fast voll bleiben. Im Flow zeigt sich die wahre Leistungsfähigkeit deines Computers. Wenn Du es schaffst noch die richtige Welle zu treffen, kannst Du sogar dein U-Boot antriebslos zum Ziel rasen lassen. Du brauchst es bloß glauben, das es möglich ist. Du brauchst nur weitermachen...

Plötzlich gibt es im Computerraum deines U-Bootes schwaches Licht, das an seiner Stärke zunimmt - dir geht ein Licht auf! Diese Phase mag ich sehr - wir staunen fahrend durch das Lebens-Ozean und sehen die Lösungen immer deutlicher! Wow! Mit der Zeit wird das Licht immer heller.

Nachdem wir tüchtig geplant haben, kann dein TAUCHGANG aufbrechen. Du wirst zwar von der Navi geführt und weißt theoretisch, was alles auf dich wartet, doch je tiefer man ist, desto mehr Dunkelheit, Druck und Schmutz, also Unsicherheit, Stress und Risiko. So ist es halt bei jeder Umsetzung jedes Menschen und mir ist klar, dass Du den TAUCHGANG auch lieber aufschieben würdest. Keine Panik, wir machen es so: Ich bleibe am Steuer und dich schicke ich in den Maschinenraum. Du weißt bereits, wo er ist, Du brauchst nur die Tür öffnen, losgehen und handeln.

Meine Co-Captains erleben die Maschineraum-Arbeiten unterschiedlich, beschreiben aber die Möglichkeiten, die sie da entdecken, relativ ähnlich: Wahnsinnig viele Regler, Ventile, Hebel, Tasten, Bedienpulte. So viele Möglichkeiten zu agieren, zu reagieren, wie die Tauchfahrt einzustellen, zu tunen und durchzuführen. Manchmal plangemäß, erfahrungsgemäß, oft total intuitiv. Selbstverständlich haben sie auch auf gruselig zischende Rohren, komische Geräusche oder tropfendes Öl gestoßen, ließen sich doch in den meisten Fällen nicht entmutigen. Dein Aufenthalt im Maschinenraum beim TAUCHGANG ist die einzige Etappe, wo Du ohne mich handelst, doch ist vom großen Nutzen für dich: Du lernst Gleichgewicht, eigene Ressourcen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Computer- und Maschinenraumarbeit kennen und meisterst damit deine Umsetzung. Du wirst dich dabei ruhig und angenommen zu sein fühlen, auch wenn draußen Ozeane stürmen.

Irgendwann kommst Du zurück zu mir ans Steuer. Manche Co-Kapitäne kehren mit Lachen, andere verschwitzt und verschmutzt, einige traurig und erschöpft. Manchmal fragst Du dich: "Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg?" Es macht sich das Gefühl von Entscheidungsparalyse breit. Doch keine Panik, wir finden deine GPS-Koordinaten, damit du genau weißt, was deine nächsten Schritte sind und wie Du sie zu gehen hast. Kurs-Bestätigung oder -korrektur sichern wir dank Sensoren und Beobachtungsgeräten, über die dein U-Boot verfügt. Alles, was es wahrnimmt, können wir ruhig besprechen. Wir werden auch verfolgen, wie wild das Wasser rund um uns ist, welche Strömungen dich ohne viel Mühe zum Glück und Erfolg bringen und im Gegenteil, welche das nächste Mal zu vermeiden sind. Du stellst fest, wo sich dein Lieblingsmeer befindet, wo es im Ozean wirkliche Probleme gibt und wie wenig Du an all dem Salzwasser ändern kannst. Du konzentrierst dich immer mehr auf Qualitäten deines U-Bootes und deine TAUCHGANG-Strategie. Du weißt schon, dass ich dir bei jedem Maschinenraum-Besuch Daumen drücke und immer am Steuer bleibe. Darauf kannst Du dich verlassen.

Ich kann mich wiederum darauf verlassen, dass über 85% meiner Co-Kapitäne in der fünften Phase seine SCHÄTZE FINDEN. Stundenlang könnte ich erzählen, was bei dem oder jenem konkret passiert ist und wie es jeder individuell gefeiert hat. Doch es ist nicht das Interessanteste daran: Gefeiert haben sogar 12% der Schatzsucher, die nicht ganz erfolgreich waren, aber derer Reise selbst zu ihrem Ziel geworden ist. Und die restlichen 3% - keine Angst, die sind nicht ertrunken. Sie haben sich nur Zeit genommen um über ihre nächste Reise nachzudenken. Denn die größte Entdeckung für alle heißt: FÜR BELIEBIGE LEBENSVERÄNDERUNG IST ES FUNDAMENTAL SEIN EIGENES U-BOOT REGELMÄSSIG ZU FAHREN.

Nachdem Du erreicht hast, wovon Du zu Beginn geträumt hattest, kommt die sechste und letzte Etappe - BEFÖRDERUNG ZUM KAPITÄN. Stolz auf deine Leistungen setze ich dir meine Kapitänsmütze auf und übergebe das Steuer. Wir machen uns langsam auf die Rückreise und während wir bedachtsam hinaufsteigen, wird es an Board heller und wegen dem zurücktretendem Druck auch entspannter. Als dein Co-Kapitän lese ich dir noch einige deiner Logbuchnotizen, denn es macht Sinn sich kurz umzusehen.

Ab jetzt kannst Du schon eigenständig neue Schätze finden und bist auch motiviert das zu machen - es liegen ja so viele im Ozean des Lebens verborgen. Du brauchst sie nur zu erträumen! Und weil Gewässer keine Grenzen haben, kann dein Träumen auch ohne jede Begrenzung sein. Dir ist auch klar, wie sehr dir die GPS-Basisstationen auf dem Meeresgrund mit der Orientierung und Entscheidungsfindung geholfen haben - genau wie es dein persönliches Wertesystem in deinem festländischen Leben machen. Verbundenheit, Dankbarkeit und ein tiefes Vertrauen in sich selbst gehören auch dazu. Kurz und knapp - Du verdienst die Kapitänsmütze mit Recht!

Nun ist es Zeit uns zu verabschieden. Du bist dagegen? Echt? Willst mich noch mal sehen? Ok, ich freu mich immer auf einen ROUTINE-CHECK deines U-Bootes! Oder noch besser, wenn Du dich bei mir meldest und mir einige deiner Seemannsgeschichten erzählen würdest. Gerade diese Geschichten machen mich nämlich zum besseren (Co-)Captain und vor allem zum leidenschaftlichsten und glücklichsten Captain aller Meere und Ozeane. Ahoooooj!

PS: Und wer von euch macht sich mit mir auf die U-Boot-Reise als Nächster?